Samstag, 20. April 2013

Komm in die Pötte - Bewegung im Alltag

Jeden Arbeits-Morgen mache ich etwas, was ich gut finde: Ich parke auf dem dem Treppenhaus am Weitesten entfernten freien Platz in der Tiefgarage, laufe dann nicht durch die triste, graue Garage sondern nehme den hinteren Ausgang und gehe durch den Hof zum hinteren Gebäudeeingang. Der Weg führt durch einen kleinen Garten, momentan blühen hier die Osterglocken und die Forsythien in sattem Gelb, das Gras und die Blätter werden mit jedem Tag grüner, ich spürte diese Woche die zaghafte Morgensonne auf meinem Gesicht, leichten Wind, der nach Frühling riecht, sonst manchmal perligen Regen, frischholzigen Rindenmulchgeruch, manchmal Schnee, klar und kalt.

Da es zu Hause nur drei Schritte bis zur Garage sind, bekomme ich auf der Fahrt durch viel Natur zwar optisch  ein tolles Schauspiel geboten, blau, rosa, golden oder grauer Himmel, Schäfchenwölkchen, Streifenwolken, alles graublau, Bäume frischblättrigzartgrün, graubraunknorrigkahl, eisigklirreklar transparent überzogen oder schneeweiß. Die paar Meter ganz nah dran haben aber noch mal eine andere Qualität ... und ich habe mich bewegt.
Soweit so schön.

Gleich hinter der Stechuhr fängt die eigentliche Herausforderung des frühen Morgens an: gehe ich links zu den Aufzügen ... die Tasche ist so schwer, ich bin noch so steif und träge, ich könnte mich gut mit dem Kollegen unterhalten, der auch den Aufzug nimmt .... oder wähle ich rechterhand die Treppe? Immer öfter (Gewohnheiten sind lernbar) gehe ich ganz selbstverständlich die Treppe hoch. Manchmal gehe ich einen Schritt in Richtung Aufzug

.... und das ist genau der Moment der Entscheidung.

Das ist einer der kleinen Momente um in kleinen Dingen ein klein bisschen was richtig zu machen. Sich richtig zu entscheiden. Dinge, die man sich vorgenommen hat, auch wirklich vom Gedanken in die Tat umzusetzen.

Ich habe generell beschlossen, mich mehr im Alltag zu bewegen. Ich gehe nicht ins Studio, habe kein Power Workout Programm, keinen festen Plan. Wenn es klappt gehe ich ein bis zweimal die Woche zum Tanzen (Breitensport), das macht mir Spass und ich bewege mich.

Und ergänzend mache ich
SPORT IM ALLTAG

So der Gedanke.
Dann kommt die Stechuhr und der Aufzug lockt.
Also drehe ich mich erst ein Stückchen in Richtung Aufzug...zögere eine Millisekunde... um dann doch die Treppe zu nehmen.
Oben bin ich dann froh, es getan zu haben. Und: Schnaufen tun alle, sogar unser Marathon-Man meint, das sein normal und ein Zeichen, dass man sich angestrengt habe, und der muss es ja wissen.

Dabei habe ich gelernt:
Das Richtige zu tun, bei Vorsätzen zu bleiben, ist kein ganz ganz großes Ding, was mit einem Knallbumm passiert.

Das Richtige zu tun heißt:
Bei den Vorsätzen nicht irgendwelche allgemeinen Regeln zu nehmen, sondern individuell auswählen, was zu einem passt.
Das Richtige zu tun ist dann nicht
eine große Aktion, die alles mit einem Mal für immer ändert sondern eine endlose Folge von vielen kleinen Entscheidungen, immer und immer wieder, die aneinandergereiht eine stabile Kette ergeben, die alles zusammenhält.

Dass es viele kleine Entscheidungen sind bedeutet das dann auch: Dranbleiben! Eine falsche Entscheidung ist kein Grund, alles aufzustecken. Wenn man in der Kette eine falsche Entscheidung getroffen hat, trifft man die nächste wieder richtig und es geht weiter. Gilt auch für Schoki-Ausrutscher.

2 Kommentare:

  1. Huhu,

    laufe immer Treppen, benutze keine Aufzüge. Egal wieviele treppen ich steigen muss und ich muss sagen, es tut mir gut. Mache ich schon sehr viele Jahre. Und ich gehe jetzt wieder laufen, ich brauche die Bewegung. Das merke ich immer wieder.

    Danke für deine immer wieder tollen Anregungen.

    Lg

    Barbara

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  2. Hallo Barbara, gerade jetzt wo es warm und schön ist, treibt es mich auch raus zum Spazierengehen.
    Mit Anderen und einer netten Unterhaltung. Oder alleine mit einem Hörbuch im Ohr oder meinen Gedanken.
    Rausgehen ist immer gut, im Frühjahr schaffen es Pflichten und Schlendrian aber nicht so leicht, sich dazwischen zu drängen.

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